Die Gesellschaft. 1985 in Overath durch Herrmann Laufenberg und Pervez Rupa als Engineering- und Konstruktionsdienstleister gegründet, ist die seit 1998 als RLE International firmierende Unternehmensgruppe ein weltweit tätiger Entwicklungs-Dienstleister der internationalen Automobilindustrie. In zweiter Generation leiten Ralf Laufenberg als CEO und Robert Rupa als COO das Unternehmen bis heute. Im Februar 2007 wurde die Geschäftsführung um den in der Automobilbranche erfahrenen Ricardo Arau als Chief Technical Officer ergänzt.
Dienstleistungen und Marktbedeutung. Mit effektiven und technologisch ausgefeilten Lösungen auf dem Gebiet der Fahrzeug- und Komponentenentwicklung hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Rohbau, Türen/Klappen, Entwicklung von Antriebskonzepten und Elektrik/Elektronik. So entstand bei RLE der Rohbau des neuen Ford Mondeo, der 2007 auf den Markt kam. Für den Maybach entwickelten die RLE-Ingenieure die Türen, für General Motors/Opel das Interior-Ablagekonzept. Audi profitierte von einem eigens produzierten Getriebegehäuse für den Hybridantrieb und das Ford-Elektrofahrzeug "E-Ka" hat RLE konzipiert und bis zum Prototypen weiterentwickelt. Neben Hybridgetrieben hat RLE auch Elektronik als Schlüsselfaktor mit stetig steigender Bedeutung ausgemacht, denn Komfortfunktionen, Fahrwerksregelung, Sicherheitssysteme, Infotainment und die Einhaltung schärferer Emissionsbestimmungen sind heute nur noch durch den Einsatz moderner Elektronikkonzepte realisierbar.
Die Kundenprojekte reichen vom Einzelauftrag in Konstruktion, Entwicklung von kompletten Modulen bis hin zur Entwicklung von Derivaten, das heißt neuen Entwürfen oder Modellabweichungen. Von der Entwurfsphase bis zur Serienreife übernimmt RLE Projektverantwortung mit einem durchgängigen Projektmanagement und betreut den Entwicklungsprozess.
Daneben greift das Unternehmen unter dem Oberbegriff "RLE Nova" Zukunftsthemen auf und arbeitet daran, diese für die technologisch gesellschaftliche Weiterentwicklung nutzbar zu machen. Hierzu gehören Klimaschutz, Windkraft, aber auch alternative Karosseriekonzepte in Leichtbauweise oder das neue europäische Chemikalienrecht REACH, bei dem RLE die Kunden sowohl bei der Inventarisierung betreut, als auch Risikobewertungen abgibt und Studien erstellt.
Mit seinen Leistungen erwirtschaftete das Unternehmen 2006 international einen Umsatz von 65 Millionen Euro und erwartete für 2007 85 Millionen Euro. Zum Gewinn macht RLE keine Angaben.
Unternehmensorganisation. Die Kernbereiche sind Gesamtfahrzeugentwicklung und Elektronik, Business Services und die datengestützte Prozessoptimierung. Standortübergreifende Teams vermitteln Globalität und bieten Raum fürs Networking und für Partnerschaften. Mobilität, Flexibilität und ein hoher technischer Anspruch sind nach Angaben von RLE die "Katalysatoren des Unternehmens".
Standorte und Mitarbeiter. Der Firmensitz liegt in Overath, einer kleinen Stadt im Bergischen Land mit 27.000 Einwohnern. Hier ist der Bereich "Manufacturing Engineering" konzentriert, der mittels entsprechender CAD (Computer Aided Design)-Programme Werkzeugkonstruktion und -entwicklung betreibt. Am Hauptstandort Köln sind Geschäftsführung und Verwaltung samt Einkauf, Finanzen, HR und Marketing beheimatet. Daneben kümmern sich verschiedene, als Engineering Center zusammengefasste, produktive Bereiche um die Gesamtfahrzeugkonstruktion und -entwicklung. Hier werden auch Crash- und Fahrsimulationen durchgeführt. Weitere Produktionsstandorte liegen in Sindelfingen und Wolfsburg. Darüber hinaus hat RLE International Tochtergesellschaften in Rüsselsheim, England, Polen, Ungarn, Indien und in den USA, sowie Vertriebsbüros in Schanghai und Bangalore. Weltweit hat das Unternehmen 850 Mitarbeiter, davon in Deutschland 500. Bis 2010 soll die Mitarbeiterzahl auf 1.000 wachsen.
Karriere bei RLE International. Im Verlauf einer Karriere ist es bei RLE üblich, zwischen Ländern und Geschäftsbereichen beziehungsweise Produktlinien zu wechseln. Bei der Beförderung von Mitarbeitern sind Aufstiegsassessments normal. Feste Aufstiegsprinzipien gibt es nicht, auch keine typische Verweildauer auf bestimmten Karrierestufen. Für Mitarbeiter in Schlüsselpositionen werden allerdings Personalentwicklungspläne erstellt. Wer ambitioniert ist, bekommt Unterstützung durch Projekt- oder Führungskräfte-Entwicklungsprogramme. Im Wesentlichen sind hier drei Wege vorgesehen: die Führungslaufbahn - zum Beispiel Entwicklung zum Gruppenleiter mittels eines Führungskräfteentwicklungsprogramms -, die technische Laufbahn - zum Beispiel Entwicklung zum Projektleiter mittels eines Projektleiterentwicklungsprogramms - sowie individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen für Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen.
Einstieg mit langjähriger Branchen- und Führungserfahrung. Führungspositionen im Management werden sowohl aus den eigenen Reihen als auch von außen besetzt. Gesucht werden Diplom-Ingenieure und erfahrene Techniker aus dem Maschinenbau und der Fahrzeugtechnik.
Einstieg als akademischer Junior Professional. Grundsätzlich besteht Bedarf, vorwiegend an Maschinenbauern sowie Ingenieuren der Fahrzeug- oder Elektrotechnik.
Einstieg nach dem Hochschulstudium. Der Direkteinstieg ins Unternehmen ist derzeit in allen Bereichen möglich. Ein Trainee-Programm gibt es noch nicht. Maschinenbauer, Fahrzeug- oder Elektrotechniker haben gute Chancen, wenn sie über zusätzliche Qualifikationen in Betriebswirtschaft oder Business Management verfügen.
Abschlussarbeiten. Mit Ausnahme von Doktorarbeiten betreut RLE alle Arten von Abschlussarbeiten.
Praktika. Sowohl in Verwaltung, Produktion und Forschung als auch im Vertrieb können Praktikanten mitarbeiten - in allen Fachbereichen und auch im Ausland. Studenten im Grundstudium sollten mindestens vier Wochen einplanen, im Hauptstudium sechs Wochen. Interessenten aus Bachelor-Studiengängen müssen für ein Praktikum acht Wochen reservieren, Masterkandidaten zwölf Wochen. Für Schüler gilt eine Mindesteinsatzzeit von zwei Wochen. Zur Vergütung macht RLE keine Angaben.
Einstieg als Fachkraft. Gesucht werden zum Beispiel technische Zeichner, staatlich geprüfte Techniker oder technische Redakteure.
Einstieg als Auszubildender. RLE bildet nach Bedarf Bürokaufleute, technische Produktdesigner und Fachinformatiker aus.